Geschichte der Stadt

In Mitteleuropa bildete sich im Laufe des 12. und des 13. Jahrhunderts die heutige Städtelandschaft heraus. Auch im Bereich östlich der Elbe kam es nach der Unterwerfung der slawischen Stämme zu zahlreichen Stadtgründungen. In dieser Zeit herrschte ein regelrechter Stadtgründungsboom. Doch nicht immer waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt. Wegen ungünstiger strategischer Lage oder fehlender ökonomischer Basis wurden Siedlungen mitunter verlegt oder auch gänzlich aufgegeben. Zahlreiche Dörfer sind während des Hochmittelalters untergegangen. Eine verlassene, wüst gefallene Stadt ist hingegen ein Sonderfall.

An der Nordgrenze Brandenburgs wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Stadt Freyenstein auf „grüner Wiese" errichtet. Stadtgründer war vermutlich der Bischof von Havelberg, der seit 1271/72 im benachbarten Wittstock residierte. Die Umstände sind jedoch urkundlich nicht gesichert. Mit einem Grundriss von 25 ha war die Stadt ungewöhnlich großzügig bemessen. Der Stadtherr war offenbar an einem raschen wirtschaftlichen Aufschwung interessiert. Anscheinend spielten auch Überlegungen zur Grenzsicherung eine Rolle.

Die Stadt am Nordzipfel des Landes Wittstock wurde nachweislich 1244 vom Havelberger Bischof als Lehen an die Herren von Werle, die Herzöge von Mecklenburg, vergeben. So fungierten sie von nun an als Stadtherren, während der Bischof weiterhin die landesherrlichen Rechte ausübte.

In den nächsten Jahren folgten Auseinandersetzungen mit den Brandenburgischen Markgrafen, die offenbar auch Ansprüche auf den Stadtbesitz erhoben. Endgültig wurde Freyenstein 1274 brandenburgisch.

In kriegerischen Auseinandersetzungen mit den benachbarten Mecklenburgern, aber auch im Zuge der Machtergreifung durch die Brandenburgischen Markgrafen kam es mehrfach zu großen Zerstörungen. Die alte Stadt wurde daraufhin aufgegeben und im Jahre 1287 in der Nähe neu errichtet.

Die Gründungsurkunde für die neue Stadt stellten die Markgrafen Otto IV. und Konrad im Jahr 1287 aus, was bezeugt, dass Freyenstein zur Zeit der Verlegung unter der Herrschaft der Askanier stand.