Archäologische Forschungen
Die Wüstung von Freyenstein ist relativ spät für die archäologische Forschung entdeckt worden. Obwohl die alte Stadtstelle niemals in Vergessenheit geriet und ihre Lage bekannt war, gab es keine gezielten Untersuchungen und kaum nennenswerte Zufallsfunde. Lehrer Rietz, der um 1900 in Freyenstein lebte, besaß in seiner Sammlung einige Kleinfunde, wie zwei Spinnwirtel.
Bei Schachtarbeiten für einen Kabelgraben stieß man 1980 auf Mauerreste aus Feldstein. Im Zuge der anschließenden und bis 1987 stattfindenden Ausgrabungen wurden mehrere Keller mittelalterlicher Häuser entdeckt und aussagekräftiges Fundmaterial aus dem 13. Jahrhundert geborgen.
Eine Fortsetzung großflächiger Ausgrabungen war aus denkmalpflegerischen Gründen nicht geplant. Dennoch wurde eine Möglichkeit gefunden, die Untersuchungen weiterzuführen. Mit Hilfe geophysikalischer Messverfahren wurde in den Jahren von 2000 bis 2004 der Boden gewissermaßen „durchleuchtet". Mit moderner Sensortechnik erforschten die Wissenschaftler der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin den Untergrund und lokalisierten eine Vielzahl von Gebäudespuren sowie Reste von Straßenpflasterungen. Die Messungen wurden von der Gerda Henkel Stiftung und der Sparkassenstiftung Ostprignitz-Ruppin gefördert.
Im Juni 2007 begannen auf der Stadtwüstung die Arbeiten zur Errichtung eines archäologischen Parks. Im Vorfeld wurden gezielte Sondierungen vorgenommen und später ein Feldsteinkeller zu Präsentationszwecken vollständig freigelegt. Der Befund lieferte wichtige Hinweise zu Fragen des mittelalterlichen Hausbaus.